2023 Online-Banking Rekordjahr bei Schadensfällen Das jedenfalls ist die -zugegebenermaßen ersteinmal- subjektive Beurteilung von Rechtsanwalt…
Für Depotbank HSBC läuft die Frist zur Anerkennung der Entschädigungspflicht in Sachen Madoff-Fonds
(openPR) – Die Frankfurter Rechtsanwaltskanzlei LSS Leonhardt Spänle & Schröder hat die Depotbank HSBC S.A. (Luxembourg), die für den Herald (LUX) -US Absolute Return Fund EUR (LU0350637061 / A0NFHW) bzw. den Herald (LUX) -US Absolute Return Fund USD (LU0350636923 / A0NFHV) sowie den Primeo Fund (ISIN KYG7243T1013) verantwortlich ist, zur Anerkennung ihrer Schadensersatzpflicht aufgefordert. Verbunden mit dieser Aufforderung ist eine Frist von 1 Woche. „Nach Ablauf der Frist werden wir die erste Klage erheben“, so der Frankfurter Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, Matthias Schröder. Nach Schröders Auskunft hat die HSBC ggü. einem Medienvertreter die Haftung von sich gewiesen, was ein weiteres Zuwarten der Anleger kaum mehr zumutbar macht.
Hintergrund ist:
In Deutschalnd zugelassene Dachfonds, Institutionelle und Privatanleger haben offenbar ohne Kenntnis in das System Madoff investiert. Anlagevehikel waren dabei die Madoff-infizierten Fonds nach luxemburgischen Recht Herald (LUX) -US Absolute Return Fund EUR bzw. Herald (LUX) -US Absolute Return Fund USD und der irische Thema Hedged US Equity Fund sowie der Primeo Fund. Die Fonds sollten von der österreichischen Medici-Bank verwaltet werden. Diese übertrug ihre Aufgabe nach Berichten der Wirtschafts-Woche allerdings an Madoff. Unklar ist weiterhin, wie es im einzelnen zu den Betrügereien kommen konnte. Der erst 2008 aufgelegte Herald (LUX) -US Absolute Return Fund sollte laut offiziellen Verkaufsprospekt mindestens 67 Prozent seines Gesamtvermögens in hochliquide US-Papiere anlegen. Offensichtlich wurde massiv gegen diese Anlagerichtlinien verstoßen. Noch immer liegt keine aufschlussgebende Stellungnahme des Investmentmanagers (Bank Medici AG, Österreich), der Depotbank (HSBC Sec. Services, Luxembourg) oder der Wirtschaftsprüfer (Ernst & Young, Luxembourg) vor. Den bisherigen Mutmaßungen am Markt zu Folge, wurde von den Fonds in das „System Madoff“ investiert, die „hochliquiden Wertpapiere“ wurden dagegen offenbar nicht angeschafft. Die Wirtschafts-Woche zitiert den Vertriebspartner der Fonds, Manfred Kastner, (Absolute Plus AG) wie folgt: ?Madoff hat direkt im Namen der Fonds ge- und verkauft, das Bankhaus Medici hat die Strategie vorgegeben?. Die Kanzlei Schröders vertritt bereits in dieser Weise investiertes Kapital i.H.v. von ca. 2 Mio EUR. Sollten die Berichte der Wirtschafts-Woche zutreffen und man die Anschaffung von Wertpapieren Madoff überlassen haben, so Schröder, würde dies natürlich einiges erklären. Warum allerdings die Luxemburger Depotbank, eine Tochtergesellschaft der HSBC, die rechtlich dafür verantwortlich, dass die von den Investmentmanagern angeschafften Werte auch in die Verwahrung gelangen und die Anlagevorgaben des Fondsprospektes eingehalten werden, dies zugelassen haben soll, ist verwunderlich. Sollte sich herausstellen, dass tatsächlich keine Vermögenswerte mehr vorhanden sind, wird die Depotbank hierfür auch haften müssen, so der Frankfurter Kapitalmarktexperte. In dieser Weise hat sich auch die Luxemburger Aufsicht sowie der Deutsche Investmentfondsverband BVI geäussert.